Otto Wagner Kirche am Steinhof

Am 22.8.2013 fand nachmittags eine Führung in diesem Juwel des Wiener Jugendstils statt.

Neben einigen Lionsfreundinnen und Freunden des LC Wien Prinz Eugen und des LC Wien St Rochus nahmen auch etliche Medizinstudenten des heurigen Jahres teil.
Wir erfuhren aus den launigen Worten unseres Guide viel aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende, dem politischen und gesellschaftlichen Umfeld, das den Bau begleitete und jede Menge über Otto Wagner, der für diesen Bau nichts unbedacht ließ. So wurde zum Beispiel die Apsisseite der Kirche nach Norden ausgerichtet und in den nach Osten und Westen gerichteten Seitenwänden befinden sich riesigen Glasfenster, die von Koloman Moser im Tiffany Stil geschaffenen wurden. Durch diese Fenster scheint von Sonnenaufgang bis zum Untergang die Sonne in den Innenraum und durchflutet ihn mit Licht.
Diese Kirche zieht uns in ihren Bann. Sie ist vollkommen durchgestylt, nichts ist dem Zufall überlassen und jedes Detail ist vom großen Architekten selbst gestaltet.
Sogar die Messgewänder und die Monstranz ließ Otto Wagner von einer Klosterwerkstätte in Deutschland anfertigen, so dass sie hervorragend zum Wiener Jugendstil passen.
Großartig sind auch die mächtigen Deckenluster, die aus einer Vielzahl von kannelierten Glaskugeln bestehen, die in vielen konzentrischen Kreisen angeordnet, in unterschiedlicher Höhe leuchten und ein angenehmes gelbliches Licht verbreiten. Sie hängen auf runden vergoldeten Stangen, die alle 25 cm von dunkelblauen Scheiben die zwischen vergoldeten Scheiben gehalten werden, unterbrochen sind. Dadurch wirken die Stangen aufgelockert und grazil. Dieses Gestaltungselement findet sich natürlich in den zarten Wandleuchten wieder aber auch in dem halbkugeligen "Helm", der den Altar nach oben abschließt.
Selbstverständlich sind der Altar, die Kanzel, die Bänke, die Bodenfliesen, usw. auch vollständig das Werk von Otto Wagner.
Beeindruckend sind die Mosaike, die mit 84 qm die gesamte Altarwand bedecken und von Leopold Forstner meisterhaft ausgeführt wurden.
Die Kirche, die von 2000 bis 2006 vollständig und aufwendig restauriert worden war, erstrahlt heute in vollem Glanz und beeindruckte uns an diesem beinahe wolkenlosen Tag ganz besonders.
Im Anschluss fuhren wir auf den Kahlenberg und ließen diesen schönen Nachmittag bei Getränken, Eis, Kuchen und einer herrlichen Aussicht auf Wien ausklingen.